Freitag, 12. März 2010

Kräuterschnecke

Erinnerungen ...

Jetzt, da sich die letzten Wochen ab und zu frühlingshafte Sonnenstrahlen und Frühblüher bereits gezeigt haben (das bisschen Schnee denke ich mir gerade mal weg...), bekomme ich wieder Lust auf die Gartenarbeit. Beim Durchsuchen meiner Gartenfotos der letzten Jahre, fiel mir meine selbstgebaute Kräuterschnecke wieder ein. Leider steht sie nicht in meinem eigenen Garten und darum kann ich mich mehr um sie kümmern.

Trotzdem habe ich heute mal die Laune diese Fotos hier online zu stellen. Bevor ich meine Schnecke gebaut habe, suchte ich auch im Internet nach solchen Fotos um mir Anregungen zu holen. Besonders gute Ratschläge habe ich zum Thema "Bepflanzen" bekommen. Man muss darauf achten, dass Kräuter, die die Trockenheit lieben, auf dem höchsten Punkt der Schnecke gesetzt werden und die mit entgegengesetzten Bedürfnissen, wie der Brunnenkresse z.B., unten beim Wasserkübel ihren Platz haben.

Für mich hat dieses Projekt viel bedeutet:

• das Planen und Bauen hat sehr viel Spaß gemacht
• das fertige Objekt ist ein echter Hingucker im Garten
• viele verschiedene Tiere sind zu beobachten: sie nähren von der Schnecke und finden dort Lebensräume
• Ernte bis zur ersten Frostzeit, weil das Beet, da hochgelegen, länger geschützt ist
• große Pflanzenvielfalt auf kleiner Fläche: Kräuter, Steinpflanzen, Wasserpflanzen, Flechten, Pilze
• die Kräuter lassen sich in Eiswürfelbehältern portionsweise gehackt einfrieren

Der Bau der Schnecke war sicherlich anstrengend und zog sich über zwei oder drei Monate hin, bis ich pflanzen konnte. Das Ergebnis macht mich aber sehr zufrieden und stolz, da ich fast alles allein auf die Beine gestellt habe. Es ist auch wunderschön zu beobachten, wie sich nach einiger Zeit und vor allem im Folgejahr, die Schnecke verändert und nach und nach die Pflanzen und Tiere sich ihren Platz dort verschaffen. Das alles entschädigt dann für die kleinen Verletzungen, Rückenschmerzen und kaputten Fingernägel :)

Die Steine holte ich mit einem Pferdeanhänger (das waren einige Fahrten ...) aus verschiedenen Steinbrüchen in der Umgebung. Das riesige Loch füllte ich zuerst mit alten Pflastersteinen, damit ich mir ein bisschen an Pflanzerde sparen konnte. Für den kleinen Teich verwendete ich einen Kübel aus dem Baumarkt und deckte den herausstehenden Rand mit weiteren Steinen und Kies ab.


Zuerst wurde der Grundriss (hier ca. 3 x 3 Meter) der Schnecke mit alten Pflastersteinen gelegt und nach und nach darauf mit Steinbruch-Steinen aufgebaut. Ein Teil des Inneren wurde mit alten Pflastersteinen und Sand gefüllt.

Einer dieser Kübel wurde später für den Teich eingebuddelt und mit Wasserpflanzen bestückt.

Während des Mauerns wird nach und nach ein Teil des Inneren mit Erde gefüllt, die auch die Zwischenräume der Steine füllt.

Dies soll später eine kleine Höhle für Igel sein. Es ist darauf zu achten verrottungsfestes Material zu verwenden, damit der Unterschlupf nicht irgendwann einstürzt und Tiere verletzt.

Leider zog bisher noch kein Igel ein. Dafür wuchsen in dem dunklen und feuchten Raum viele Pilze und Nacktschnecken zogen sich dort tagsüber vor der Sonne zurück.

Das Mauern gestaltet sich gar nicht so leicht mit Natursteinen und man muss gut darauf achten, die beste Stabilität zu erreichen. Da meine Schnecke sehr groß angelegt ist, war es sogar möglich die Spirale als Rampe zu nutzen um die Erde mit einer Schubkarre hochzufahren.



Die Zwischenräume der Mauer wurden mit kleineren Steinen gefüllt und viele Steinpflanzen (Hauswurz, fette Henne, usw.) gesetzt. Diese bieten Halt, blühen wunderschön und bereichern die Pflanzenvielfalt der Schnecke.

Rosmarin, Lavendel, Thymian... Kräuter, die mit weniger Wasser auskommen und am höchsten Punkt der Schnecke der Sonne am nächsten sind.

Besonders schön finde ich den Schachtelhalm, der sich um den Teich herum breit machte.

Auch wenn sie ein bisschen krumm und schief wirkt, hat sie bis heute gehalten und wird dieses Frühjahr 3 Jahre alt.








Anfangs sieht es noch ein bisschen leer auf der Schnecke aus, aber lange dauert es nicht bis sich die Kräuter ausbreiten und einen auf Trapp halten.















Auch die kleinen, süßen Walderdbeeren machen sich gut auf der Schnecke :)

Die Kräuter breiten sich so schnell aus, dass man regelmäßig zurückschneiden muss. Bei Pfanzen wie der Zitronenmelisse oder auch der Pfefferminze rate ich dazu, sie mit einem speziellen Topf in die Erde zu setzen, damit sie sich nicht durch ihre Wurzeln unkontrolliert auf der ganzen Schnecke verteilen.

Und so sieht sie aus, wenn man sich nicht mehr um sie kümmert :( Immernoch ein Lebensraum für viele Tiere, aber eben nicht mehr der Hingucker im Garten.

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